Jan.–Okt. 2018
Nayarí Castillo, Reni Hofmüller, Miriam Raggam, Hanns Holger Rutz
Akustische Vermessungen der Stadt. Ein experimentelles Hörstück.
Die Raumgestaltung der Stadt scheint vorzugeben, wer sich wie darin bewegt. Mäanderungen ist ein akustischer Vorschlag, dazu andere Formen zu entwickeln, im realen physischen, im elektronisch-radiophonen Raum wie auch in der Vorstellungskraft. Mäander entstehen durch Reibung, durch Abtasten von Unregelmäßigkeiten, zwischen Tiefe und Oberfläche, in Bewegung. Das Künstler*innenkollektiv entwickelt einen Erkundungsprozess, der einem eigenen, eigenartigen, subjektiven, gerade jetzt geschehenden, nutzfreien, forschenden Gehen, Sein, Sich Bewegen in der Stadt entspricht. Eigenwillige Weisen des Stadtraum-Betrachtens werden zugelassen, ungewöhnliche Messeinheiten eingeführt, die kurz gelten, und dann schon nicht mehr. Ein Teil der Materialerzeugung basiert auf der Interpretation verschiedener Raumwirklichkeiten wie Fassaden oder Spalten. Sie werden fotografiert, abgezeichnet, mit Sensoren oder durch Druck erfasst, und gemeinsam mit Textfragmenten zu einer Komposition verarbeitet, die sich sowohl als Radiohörstück wie als Rauminstallation manifestiert. Der Übersetzungsvorgang wird dabei maßgeblich von einem algorithmischen Generator angetrieben, der immer wieder neue Koinzidenzen zulässt.
Mäanderungen war das Gewinnerprojekt des lime_lab 3 Preises für experimentelles medien- und genreüberschreitendes Hörspiel. lime_lab ist eine Kooperation von Akademie Graz, Forum Stadtpark, Literaturhaus Graz, ORF Steiermark und steirischer herbst.