Aleatorium

Jun.–Jul. 2021

Aleatorium (Detail)
Aleatorium (Detail)

Nayarí Castilo & Hanns Holger Rutz

In der ersten Reagenz Schau nach der Covid- und Winterpause 2020/21 zeigen wir eine neue in-progress Arbeit, die gefundene Gegenstände, Keramikfragmente, Roboterarme, Klang, Licht und räumlichen Text in einer erforschenden Installation zusammenführt. 19.06.–11.07. Di–Sa 14:00–19:00 Uhr.

Diese Installation erkundet „unkoordinierte“ Wege der Zusammenarbeit, indem sie Text, gefundene und umgestaltete Objekte, Klang, Elektronik und Algorithmen zusammenbringt. Der Titel suggeriert eine Ordnung, ein Regulativ oder ein Territorium, das von unberechenbaren oder zufälligen Entscheidungen bestimmt wird (von lat. alea, der Würfel). Da wir zwei menschliche Akteure sind, die oft asynchron arbeiten und untersuchen, was passiert, wenn heterogene Elemente aufeinandertreffen, sind in der Installation zwei kleine Roboterarme zu sehen, die ebenfalls eine asynchrone Tätigkeit ausüben und zu einer Art Orakel werden, das durch den klingenden Aufprall von Keramikstücken, die in einen Metallspender fallen, verbunden ist.

Schreiben (simultan)

Aug.–Okt. 2020

Hanns Holger Rutz

Schreiben (simultan) ist eine Klanginstallation, die sich der puren Produktivität und intrinsischen Bewegung eines automatisierten Schreibprozesses widmet. In diesem Prozess überschreiben Computer endlos Klanggesten, die von einem bereits existierenden „Klangstrom“ wie etwa einem Radiosignal gespeist werden. Dieser Strom wird in seine wesentlichen Teile zerlegt, indem die Aufmerksamkeit ausschließlich auf der akustischen Selbstähnlichkeit ruht, so dass die semantische Ebene in den Hintergrund und der Akt des Verbindens, das Driften und die Simultaneität in den Vordergrund rücken, ebenso wie die materielle Qualität der Klangprojektion auf physische Objekte (Petrischalen).

https://www.researchcatalogue.net/view/665526/665527/

https://www.researchcatalogue.net/view/665526/1013844

Transduktion

Aug.–Okt. 2020

Daniele Pozzi

Transduktion ist eine generative, ortsspezifische Klanginstallation, die für die Fassade des Ateliers und Projektraumes Reagenz konzipiert wurde. Die Arbeit ist in einer kleinen Fensternische neben der Eingangstür installiert und verbindet einen physischen Aufbau—bestehend aus drei dünnen Fensterscheiben, einem Kontaktmikrofon und zwei Transducern—mit einem digitalen Netzwerk von Rückkopplungen und Verzögerungen. Die Transducer regen das Glas an und erzeugen dadurch zwei oszillierende Membranen, die den Klang nach draußen projezieren. Zugleich führt das Mikrofon diese Vibrationen zur weiteren klanglichen Verarbeitung in die Software zurück.

https://www.researchcatalogue.net/view/973643/973644

Algorithmische Segmente

Apr.–Okt. 2020

Hanns Holger Rutz und David Pirrò

„Algorithmische Segmente“ führte thematisch abgestimmte Events und Grazer Initiativen zusammen und trug damit zu einer kritischen, ästhetischen Auseinandersetzung mit neuen digitalen Technologien bei. Im Sommer und Herbst 2020 wurden Räume und Teilräume in der Innenstadt mit Installationen, Ausstellungen und Interventionen bespielt und als virtuelle Pfade miteinander verbunden.

Das Projekt ist eine Kooperation des Institutes für Elektronische Musik und Akustik (IEM) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, esc medien kunst labor, Grazer Kunstverein, Forum Stadtpark, Kunsthaus Graz, und Projektraum Reagenz.

https://www.researchcatalogue.net/view/656665/656666

https://www.kulturjahr2020.at/projekte/algorithmische-segmente/

Mäanderungen

Jan.–Okt. 2018

Nayarí Castillo, Reni Hofmüller, Miriam Raggam, Hanns Holger Rutz

Akustische Vermessungen der Stadt. Ein experimentelles Hörstück.

Die Raumgestaltung der Stadt scheint vorzugeben, wer sich wie darin bewegt. Mäanderungen ist ein akustischer Vorschlag, dazu andere Formen zu entwickeln, im realen physischen, im elektronisch-radiophonen Raum wie auch in der Vorstellungskraft. Mäander entstehen durch Reibung, durch Abtasten von Unregelmäßigkeiten, zwischen Tiefe und Oberfläche, in Bewegung. Das Künstler*innenkollektiv entwickelt einen Erkundungsprozess, der einem eigenen, eigenartigen, subjektiven, gerade jetzt geschehenden, nutzfreien, forschenden Gehen, Sein, Sich Bewegen in der Stadt entspricht. Eigenwillige Weisen des Stadtraum-Betrachtens werden zugelassen, ungewöhnliche Messeinheiten eingeführt, die kurz gelten, und dann schon nicht mehr. Ein Teil der Materialerzeugung basiert auf der Interpretation verschiedener Raumwirklichkeiten wie Fassaden oder Spalten. Sie werden fotografiert, abgezeichnet, mit Sensoren oder durch Druck erfasst, und gemeinsam mit Textfragmenten zu einer Komposition verarbeitet, die sich sowohl als Radiohörstück wie als Rauminstallation manifestiert. Der Übersetzungsvorgang wird dabei maßgeblich von einem algorithmischen Generator angetrieben, der immer wieder neue Koinzidenzen zulässt.

Mäanderungen war das Gewinnerprojekt des lime_lab 3 Preises für experimentelles medien- und genreüberschreitendes Hörspiel. lime_lab ist eine Kooperation von Akademie Graz, Forum Stadtpark, Literaturhaus Graz, ORF Steiermark und steirischer herbst.

https://www.researchcatalogue.net/view/388082/388083

https://www.researchcatalogue.net/view/388082/510646

schwärmen + vernetzen

März–Sep. 2017

Nayarí Castillo, Gertrude Grossegger, Hanns Holger Rutz

„schwärmen + vernetzen“ lotet die Möglichkeiten transdisziplinären Arbeitens in der Kunst aus und verwirklicht diese in Form von „Bewegungsprofilen“, dem Nachvollzug des Verlassens der individuellen Standpunkte der beteiligten KünstlerInnen und der Schaffung von gemeinsamen Bewegungsformen. Das Projekt ist eine Kollaboration zwischen der Schriftstellerin Gertrude Grossegger, der Installationskünstlerin und ausgebildeten Molekularbiologin Nayarí Castillo und dem Klangkünstler Hanns Holger Rutz. Um diese neuartige Verbindung von Text, bildnerischen Elementen und Klang zu ermöglichen, versetzen sich die drei in eine Versuchsanordnung, deren thematischer Rahmen der Biologie entstammende dynamische Systeme des Schwärmens und Vernetzens bilden; Systeme, in denen sich neue Organismen bilden, ohne die Teilstrukturen und individuellen Medien und Arbeitsbereiche aufzulösen. Etappen des Projektes sind eine Serie von Treffen zwischen den KünstlerInnen, die jeweils zur Weiterentwicklung von Materialien führen, eine intensive mehrtägige Klausur, eine Publikation in eienr Literaturzeitschrift, eine Ausstellung in der Akademie Graz, eine Tagung und die Herausgabe eines Katalogs.

https://www.researchcatalogue.net/view/361990/361991

https://www.researchcatalogue.net/view/361990/385848